Der 1. Johannesbrief (Teil 3) – Fränkisches Bibelseminar im Altmühltal – 25.März 2017 im „Moarhof“ in Windsfeld – Start: 09.00 Uhr

Referent: Hans Wälzlein

Paulus gebraucht in den meisten seiner Briefe die „klassische Briefform“ seiner Tage.
Johannes hingegen nennt keine(n) Empfänger oder gar seinen Namen. Er spricht ebenso wenig von seinem „Apostelamt“ und beendet den Brief recht schroff ohne „offiziellen“ Gruß an die Empfänger.
Was hierfür der Grund war, können wir nicht mehr feststellen.

Sein Schreiben ähnelt in etwa dem Skript einer Ansprache oder Rede, in die er von Anfang an voll „einsteigt“. Vom ersten Wort an erfüllt ihn die Großartigkeit der Sache, bzw. des Erlebten. Das muss er eiligst bezeugen. Eins um eins benennt er es in einer Fülle von Begrifflichkeiten.

Einer Spirale gleich, die sich mit jeder Windung höher schraubt oder einem Adler, der in immer höhere Kreise aufsteigt, entfaltet der Schreiber die erstaunlich vielen Aussagen des Briefes, indem er sie „einfach“  aneinander reiht.

Der Verfasser:
In keinem der drei Johannesbriefe nennt der Verfasser seinen Namen. Während er sich im 2Joh und 3Joh als der „der Älteste“    vorstellt, fehlt im 1Joh  jede Absenderangabe.

Der Verfasser verweist auf den Anfang, an dem er als Augen- und Ohrenzeuge teilnahm (1Joh 1, 1-4; 4,14).
Gemeint ist hier die Sendung Jesu Christi als Heiland der Welt.  Damit gibt sich so gesehen ein Jünger Jesu zu erkennen.
Der Ehrentitel „der Älteste“  verweist auf eine bei den Empfängern bekannte und anerkannte Autorität, so dass sich der Verfasser nicht namentlich vorstellen muss.
<h3 8. Seminartag mit Hans Wälzlein</h3
Alle drei Briefe zeigen durch die sprachliche und inhaltliche Verwandtschaft auf denselben Verfasser.

Wir können gespannt sein auf die Botschaft des Johannes, die er geradezu in die Situation unserer heutigen „Endzeit“ hineinruft.

Zusammenfassend: Inhalt des 1.Johannesbriefs

Der Sohn Gottes – die Botschaft in Person.

  1. Diese Botschaft stellt Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn her und erhält sie.

  2. Es ist eine (die) Gemeinschaft im Licht Gottes, eine (die) Gemeinschaft in der „Familie“ Gottes.

  3. Es ist eine (die) Gemeinschaft aus der Liebe Gottes.

  4. Diese Gemeinschaft besteht durch den Glauben an Jesus, den Gesalbten, den fleischgewordenen [1] wahrhaftigen Gott.

  1. Die Verbindung der Beziehung zu Gott ist die Liebe, – und zwar die Liebe zu Gott und die Liebe zu einander, d. h.: zu den anderen Christen, den „Kindern Gottes“ in der „Familie Gottes“.

  2. Die Quelle der Liebe ist GOTT (daher: „die Liebe aus Gott“).

  3. Der Schlüssel der Beziehung zu Gott ist der Glaube.

[1] Menschgewordenen