Psalm 14 – unterwegs erlebt …

Psalm 14,1 Der Tor spricht in seinem Herzen: »Es ist kein Gott!«

Der gottlose Zustand der meisten Menschen meines Umfelds ist für mich eine andauernde Herausforderung.
In Gottes Wort finde ich durchgehend den klaren Auftrag dem Gottlosen die Gotteswahrheit zu zeigen; und das bedeutet praktisch,  ihn vor dem Verderben zu warnen.
Im Alten Testament hatte derjenige, der den Gottlosen nicht warnte, Blutschuld auf sich geladen (Hes 33,8ff).
Wir erfahren in krasser Berichterstattung durch den Propheten Jeremia, wie sich Israel in kaum überbietbaren Abscheulichkeiten von seinem gnädigen Retter-Gott völlig abwand..
Ein „Licht für die Nationen“  sollte es sein (Jes 42,6) und war dem völlig entartet und selbst gottlos geworden:
„Wo hat je eine Nation ihre Götter vertauscht? Mich, die Quelle lebendigen Wassers, haben sie verlassen, um sich Zisternen auszuhauen, rissige Zisternen, die das Wasser nicht halten.“ (Jer 2,8ff)
Wir können folgern: Weil Israel den Gottlosen nicht warnte, wurde es zunehmend selbst gottlos und von daher gerichtsreif. Dies führte zur totalen Vernichtung der Stadt und des herrlichen salomonischen Tempels durch Nebukadnezar im Jahr 586 vChr.
Im Neuen Testament ist der Auftrag für Gottes Volk (die Gemeinde) geblieben. Jeder, der Christ geworden ist, erhielt den Auftrag als „Licht“ zu wandeln und seinen Nächsten vor dem kommenden Verderben zu warnen.
Die Bibel belehrt uns darüber, dass wir anstelle Christi seine Botschafter sind, um die gottlosen Menschen, bittend und ermahnend zur Umkehr und Versöhnung  zu „überreden“.
Unmittelbar nach diesem „Missionsauftrag“ warnt Paulus jeden Gläubigen vor dem vergeblichen Empfang der Gnade Gottes.
Gott hat uns geliebt, als wir noch Feinde des Kreuzes waren, Tote und Gottlose. Dasselbe erwartet Gott nun von uns. – Zum Bezeugen seines Rettungsplanes hat Gott  uns gerettet.
 
Ein paar Schlaglichter aus meinem Alltag
Fast täglich und manchmal mehrmals am Tag erzähle ich meinen gottlosen Zeitgenossen von Jesus Christus.
Das habe ich mir vor vielen Jahren erbeten und vorgenommen. Der Herr Jesus erhört ein solches Gebet gerne. Probier es mal aus! 
So führt er Menschen auch immer wieder in unser Haus. Hier hören sie dann unverhofft auf die eine oder andere Weise „Gottes Werbung“.
Wer mich z.B. anruft und etwas von mir möchte, der kommt i.d.R. an meinem Anrufbeantworter nicht vorbei. Bevor der Anrufer sein Anliegen nennen kann, muss er erst mein Anliegen wahrnehmen. Kurz und prägnant hört er eine Botschaft.  Die Anrufer sind oft nur irgendwelche Leute, die mir am Telefon etwas verkaufen wollen. Das klappt ganz gut. Ich freue mich jedes mal, wenn ich dann die „Brücke“ über die angepriesene Ware, die mir einer dieser Typen  gerne verkaufen möchte,  zur Gotteswahrheit spannen kann.
So erging es mir kürzlich mit dem obigen Gotteswort, als ich mich für eine Predigt vorbereitete.
Am Telefon, eine Frau von einem Kundenservice, der seit Jahren ein Beatmungsgerät bei uns in regelmäßigen Abständen zu warten hatte.  Das Gerät war nun schon in die Jahre gekommen und wir benützten es nicht mehr, deshalb ihr spontaner Vorschlag: „Wissen sie Herr Wälzlein, wir schreiben das Gerät einfach als entsorgt ab. Das geht schon klar mit ihrer Krankenkasse.“
Genauso spontan meine Antwort: „Liebe Frau, das ist ja dann eine Lüge. Wie soll ich das dem lieben Gott erklären.“
Die Frau: „Ach, Herr Wälzlein, sind wir doch nicht päpstlicher als der Papst!“
Daraufhin ich: „Oh, jetzt haben sie den Falschen erwischt. Wissen sie wer ich bin?“
Sie: „Nein, aber verraten sie´s mir mal schnell.“
Ich: “ Ich bin ein Mann Gottes und ein Mann Gottes lügt nicht. – Der Teufel aber lügt!“
Am anderen Ende der Leitung ein lautes zugespitztes Lachen: „Ja wollen sie mich auf den Arm nehmen, als ob´s einen Teufel gibt.“
Ich: „Nein, es ist schon so. Ich bin Prediger und Missionar und ich muss das den Menschen sagen. Wie könnte ich jetzt am Sonntag von Gottes Wahrheit predigten, wenn ich selbst ein Lügner wäre?“
Meine Gesprächspartnerin bleibt in der Leitung und in die entstanden Pause hinein frage ich:“ Darf ich ihnen mal den Bibeltext für die Sonntagspredigt vorlesen?“
Sie sagte: „Ja!“
Und dann kam es: Der Tor spricht in seinem Herzen: »Es ist kein Gott!«
 
Diese Aussage war dann der Start für eines der zahlreichen Gespräche, die ich gerne anpeile. Es war ein gutes Gespräch. Die Frau weiß nun um Gottes Wahrheit.
Heute ist es provokativ, wenn von Gottes Wort und seinem Sohn die Rede ist. Unsere postmoderne Gesellschaft duldet mittlerweile alles, nur nicht Gottes Wort als Verbindlichkeit oder etwa einen Teufel.
 
Während meiner 30jährigen beruflichen Tätigkeit als Kunstschmied, konnte ich in so vielen Situationen meinen Berufskollegen, den vielen Werkzeugvertretern, der Kundschaft und allen die in meiner Schmiede aus- und eingingen immer wieder Christus bezeugen. Es war völlig normal, dass jeder, der mir etwas verkaufen wollte, es nicht ohne eine Gespräch über Gottes Wahrheit tun konnte.
Seit einigen Jahren „schmiede“ ich nun desweiteren mit „dem Hammer, der Felsen zerschlagen kann“ ., Gottes Wort.
Besonders freue ich mich immer wieder, wenn bekannte „Persönlichkeiten“ , etwa der Schuldirektor, eine Parteivorsitzende, der Bürgermeister oder die Lehrer der Kinder oder der Mann aus der KFZ-Werkstatt mich anrufen und die Kurzbotschaft meines Anrufbeantworters hören müssen.
Als Gesamtelternsprecher einer großen Schule sitze ich dann im Gremium dem Direktor und den Vertretern der Handwerksbetriebe gegenüber und weiß, dass der eine oder andere die Botschaft gehört hat. Das führt im Anschluss unserer Sitzungen letztlich immer wieder zu „kleinen Konfrontationen“ aber dennoch  gehaltvollen Gesprächen mit einem gewissen Niveau.
 
Wiederkehrende Gelegenheiten gibt es sehr viele. Mindestens zweimal im Jahr kommt der Kaminkehrer ins Haus. Begrüße doch deinen Schornsteinfeger mal so: “ Also, wenn dein Herz so weiß wäre wie deine Montur schwarz, dann würdest du super vor Gott dastehen!“
Einer dieser Gesellen  ist während der schwäbischen „Fasnet“ (Fasching, Carneval) „außer Betrieb“, d.h., dass er jedes Saufgelage und jeden Narrenumzug  mitmacht und hinter jeden Kleiderzipfel her ist. Seit Jahren geht das so.
Neulich war er dann wiedermal zugegen, um den Kamin zu kehren.
Bei solchen „Dauerkunden“ erspare ich mir eine lange Einleitung. Er ist ja schon einiges gewohnt. Diesmal fragte ich ihn geradeheraus: Willst du mal wissen was in der Bibel über dich steht?“ Das wollte er nach kurzem zögern. Wahrscheinlich ahnte er schon, dass für ihn (wieder) etwas ärgerliches käme.
Und dann hörte er es auch schon:  Der Tor spricht in seinem Herzen: »Es ist kein Gott!«
Im Weggehen gab ich ihm noch einen „schönen Gruß“ für seinen Chef mit, den Bezirksschornsteinfegermeister.  Er solle ihn doch daran erinnern, dass er mir versprochen hätte im Römerbrief zu lesen.
Seinem Chef hatte ich nämlich zuletzt aus dem Römerbrief zitiert: „Da ist keiner der Gutes tut, auch nicht einer, alle sind abgeirrt und haben Mangel bei Gott.“
Dieses Zitat und das dadurch beginnende lange Gespräch führte zu seinen abschließenden Worten: „Herr Wälzlein, sie haben mich jetzt ehrlich gesagt  sehr zum Nachdenken gebracht. Ich werde den Text, den sie mir aufgeschrieben haben, nachlesen.“
Zuletzt noch eine kleine Episode von Unterwegs.
Der Gottesdienst lag hinter mir. Ich hatte über Psalm 53 gepredigt. Dort finden wir annähernd deckungsgleich dieselben Aussagen wie in Psalm 14. Ich befand mich auf dem Heimweg.
Schon einige Zeit hatte ich keinen Anhalter mehr mitgenommen, weil ich gerne die Zeit zum Beten und Nachdenken nütze. Während eines Jahres fahre ich viele Tausend Kilometer zu den zahlreichen Verkündigungs- und Lehrdiensten. Als Leiter und Koordinator  verschiedener Samstag-Bibelseminare (www.afbg-forum.de) gibt es immer viel mit meinem Herrn zu besprechen.
Diesmal nahm ich den jungen Mann mit. Schon beim Einsteigen fragte ich nach seinem Namen. Er hieß Andreas. Zirka 30 Kilometer hatte ich jetzt Zeit, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Das ging ganz schnell.
„Andreas, das ist ja ein toller Name. Das war der Bruder des Petrus. Kennst du die Jungs?
Die kannte er nicht. Als er dann später ausstieg kannte er nicht nur den Andreas und Petrus, sondern die Wahrheit über sich selbst.
Als wir so ins Gespräch kamen und ich  merkte, dass dieser junge Mann, gerade 30 geworden, keinerlei Perspektive hatte und eigentlich „fertig“ war, erzählte ich ihm, dass dieser Zustand von seiner Gottlosigkeit herrühre. Er hörte u.a. auch das uns schon bekannte: Der Tor spricht in seinem Herzen: »Es ist kein Gott!«
Unsere kurze Bekanntschaft von nur 30 Kilometern, brachte diesen jungen Menschen immerhin  vor Gottes Angesicht. Ich entließ ihn, nicht ohne das Versprechen, dass er in der kleinen Bibel, die ich ihm schenkte zu lesen beginnt. Seither bete ich für ihn.

Hier noch ein paar biografische Daten:

Hans Wälzlein Jahrg. 1955; seit 1978 verheiratet mit Erika Jahrg.1960;  8 Kinder im Alter von 16-34J. Beruf: Kunstschmied (nahezu 30 Jahre ausgeübt) 1982-1986 Bibelschule; seit 2003 „Vollzeit-Missionar“.